ComAI Research Space (ComAI Koordinationsprojekt)

• Laufzeit: 2025 – 2028
• Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Hepp, Prof. Dr. Christian Katzenbach, Prof. Dr. Wiebke Loosen, Prof. Dr. Cornelius Puschmann, Dr. Gregor Wiedemann

Der ComAI Research Space dient als Teil des Koordinationsprojekts dazu, die gemeinsam durchgeführten Teile der Datenerhebung zu koordinieren, den Projekten Daten zur Verfügung zu stellen und ein offenes Repository zu schaffen.

Der Fokus ist dabei, Medien- und Kommunikationstechnologien kommunikativer KI in ihrem Entstehungsprozess zu untersuchen. Der ComAI Research Space untersucht so nicht nur die Nutzung und Aneignung von sich verbreitenden Technologien. Er erforscht ebenso, welche und wie mögliche Praktiken und zukünftige Entwicklungen entstehen. Zu diesem Zweck hat der ComAI Research Space drei Komponenten:

1. Dokumentation des Diskurses: Über welche ComAI wird in der Öffentlichkeit gesprochen, von wem und we? Um systematisch zu erforschen, wie die öffentliche Debatte mit ComAI umgeht und welchen Sinn sie hat, sowie die sich entwickelnden Narrative rund um die Automatisierung der gesellschaftlichen Kommunikation zu erforschen, führen wir eine groß angelegte halbautomatische Inhaltsanalyse der öffentlichen Kommunikation in den Ländern der Kernstichprobe der Forschungsgruppe (Österreich, Deutschland, Großbritannien und die USA) durch, sowie zusätzlich in deutsch- und englischsprachigen sozialen Medien.
2. Beobachtung von Technologien: Welche neuen ComAI-Technologien entstehen, welche verlieren an Bedeutung und in welchem Kontext werden sie eingesetzt? Der ComAI Research Space führt ein qualitatives Panel mit „Trendscouts“ durch und bezieht dabei Elemente von Citizen Science ein. In dem Panel geht es darum zu erfassen, welche neuen Technologien kommunikativer KI sich in den verschiedenen Bereichen von Gesellschaft etablieren.
3. Erforschung der Zukunft: Was sind die angenommenen zukünftigen Entwicklungen von ComAI? Zum einen werden Szenario-Workshops realisiert, in denen mit „kreativen Methoden“ Konstruktionen möglicher Zukünfte von kommunikativer KI ermittelt werden. Zum anderen werden Audit-Workshops durchgeführt, in denen Zukunftsfragen mit Stakeholdern reflektiert werden. Mit diesen Workshop-Formaten hinterfragt der ComAI Research Space Annahmen der „Zukunftsforschung“ zu kommunikativer KI.

Publikationen:

• Bareis, J., & Katzenbach, C. (2022). Talking AI into Being. Science, Technology & Human Values, 47(5), 855-881. doi:10.1177/01622439211030007
• Couldry, N., & Hepp, A. (2016). The mediated construction of reality. Cambridge.
• Hepp, A., Loosen, W., Dreyer, S., Jarke, J., Kannengießer, S., Katzenbach, C., . . . Schulz, W. (2023b). ChatGPT, LaMDA and the hype around Communicative AI. Human-Machine Communication, 6, 41-63. doi:10.30658/hmc.6.4
• Jarke, J., & Breiter, A. (2019). The datafication of education. Learning, Media and Technology, 44(1), 1-6. doi:10.1080/17439884.2019.1573833
• Loosen, W., & Solbach, P. (2020). Künstliche Intelligenz im Journalismus? In T. Köhler (Ed.), Fake News, Framing, Fact-Checking (pp. 177-203). Bielefeld.
• Pfadenhauer, M., & Lehmann, T. (2022). Affects after AI. In The Routledge Social Science Handbook of AI (pp. 91-106). London: Routledge.
• Puschmann, C., Karakurt, H., Amlinger, C., Gess, N., & Nachtwey, O. (2022). RPC-Lex. Convergence, 28(4), 1144-1171. doi:10.1177/13548565221109440
• Schulz, W., & Schmees, J. (2022). Möglichkeiten und Grenzen der Künstlichen Intelligenz in der Rechtsanwendung. In I. Augsberg & G. F. Schuppert (Eds.), Wissen und Recht (pp. 561-593). Wiesbaden.
• Wiedemann, G., Münch, F. V., Rau, J. P., Kessling, P., & Schmidt, J.-H. (2023). Concept and challenges of a social media observatory as a DIY research infrastructure. Publizistik, 68, 201-223. doi:10.1007/s11616-023-00807-6