ZeMKI, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung Erasmus+ "Blended-Intensive Programme" zur globalen digitalen Governance findet am ZeMKI statt NewsZeMKI-News12. Mai 2024 Ende April 2024 veranstalteten das ZeMKI und die Universität Bremen ihr erstes Erasmus+ „blended-intensive programme“ (BIP). Rund dreißig Studierende und ein halbes Dutzend Dozent:innen von acht Universitäten aus ganz Europa nahmen an einem einwöchigen Workshop zum Thema „Digital Constitutionalism and the UN Global Digital Compact“ teil. Diese Präsenzphase des Blended-Intensive-Formats wird von virtuellen Treffen vor und nach dieser Mobilitätsphase flankiert. Dr. Dennis Redeker, Mitglied des ZeMKI Platform Governance, Media and Technology Lab, fungierte als Gastgeber und Hauptorganisator des diesjährigen BIP, nach einer erfolgreichen ersten Iteration an der Universität Padua im Jahr 2023. Die BIP-Reihe ist das jüngste Projekt des interdisziplinären Digital Constitutionalism Network (DCN), das in die vierte Iteration der DCN-Lehrpartnerschaft integriert ist, an der sich weitere Universitäten und Dozenten beteiligen, in der Regel durch gemeinsame virtuelle Sitzungen. Von der Universität Bremen nahmen neun Studierende des MA Medienkultur und Globalisierung an dem Programm teil; hinzu kamen rund zwei Dutzend Studierende und Lehrende von sieben ausländischen Universitäten: University of Padua, Dublin City University, University of Salerno, University of Groningen, University of Helsinki, Alpen-Adria Universität Klagenfurt und Tallinn University. Das Programm fand größtenteils im Gebäude der Bremer Baumwollbörse im Bremer Stadtzentrum statt. An einem Abend wurde in Verbindung mit dem REMIT-Forschungsprojekt ein öffentlicher Roundtable organisiert. Ein begleitendes Rahmenprogramm mit einer Führung durch das UNESCO-gelistete Rathaus und zwei Abendessen rundeten die arbeitsreiche Woche ab. Thema des Programms, das sich von März bis Juni 2024 erstreckt, ist der Global Digital Compact (GDC), der derzeit von den UN-Mitgliedsstaaten verhandelt wird und auf dem Zukunftsgipfel im September 2024 in New York beschlossen werden soll. Der GDC wird von vielen als ein wichtiges, im Entstehen begriffenes politisches Dokument für die Governance digitaler Medien angesehen, von der Internetkonnektivität und der digitalen Kompetenz bis hin zu sozialen Medienplattformen und künstlicher Intelligenz. Der endgültige Text und die Umsetzung des Dokuments werden ein Indikator dafür sein, wie sich die globale digitale Governance entwickelt und wie integrativ sie sein wird. Das Blended-Intensive Programme wurde entwickelt, um die Überschneidungen zwischen digitalem Konstitutionalismus und dem GDC forschend erfahrbar zu machen. Den Studierenden werden darüber hinaus die theoretischen, analytischen und methodischen Werkzeuge an die Hand gegeben, um die Werte und Prinzipien zu analysieren, welche die Governance-Arrangements für das digitale Zeitalter leiten (sollten), während sie sich kritisch mit den Interaktionen und Machtpositionen der Akteure sowie deren Limitationen im gleichen Kontext auseinandersetzen. Das BIP vermittelt den Teilnehmenden auch übertragbare Kompetenzen, einschließlich der rhetorischer Fähigkeiten, Erfahrung in der Gruppenarbeit, interkulturelle Kompetenzen und das Know-how, das für wirksame Interventionen im Bereich der digitalen Governance erforderlich ist. Die Studierenden nutzten die DCN-Datenbank mit Hunderten von prinzipienbasierten Dokumenten aus verschiedenen nationalen und subnationalen Kontexten, um den kürzlich veröffentlichten Zer0-Draft des GDC zu bewerten, und sie lernten, wie man wirksame Policy Briefs für die politikorientierte Kommunikation schreibt. Das diesjährige Programm legt den Schwerpunkt auf die Integration digitaler politischer Foren in die Lernprozesse der Studierenden. Zu diesem Zweck werden die Studierenden angeleitet aus der Ferne am European Dialogue on Internet Governance (EuroDIG) teilzunehmen, welcher im Juni in Vilnius stattfindet. Um die Finanzierung und Logistik zu ermöglichen, war das BIP auf helfende Hände in den Verwaltungen der acht Universitäten angewiesen. Im International Office in Bremen haben Barbara Hasenmüller, Mathias Bücken, Britta Rodewald und ihre Kolleginnen und Kollegen dazu beigetragen, dass die Mobilität der rund 20 Incoming-Studierenden reibungslos funktioniert. Die studentische Hilfskraft Sebastian Kuhnke war für die Organisation des BIP unerlässlich. Weitere Informationen auf der Website des BIP: https://www.globaldigitalcompact.org/ Bild: Matej Meza/Universität Bremen Labs Lab Plattform-Governance, Medien und Technologie Schlagwörter Digital-GovernanceGlobal Digital Compact