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Der aktuelle Wandel von Medien und Kommunikation ist auch eine Herausforderung für Nachhaltigkeit und gutes Leben. Dabei ist nicht nur an ökologische Fragen zu denken, beispielsweise in dem Sinne, dass die Energieanforderungen und Umwelteinflüssen der Infrastrukturen digitaler Medien immens sind. Es geht aber zugleich um eine Auseinandersetzung damit, wie tiefgreifende Mediatisierung und digitale Gesellschaft zu gestalten sind, so dass sie ein gelingendes Leben möglichst für alle Menschen ermöglichen.

Solche, durchaus auch normative Fragen verbinden viele der Projekte, die an den Labs des ZeMKI realisiert werden. Über die Beschäftigung mit ELSI (Ethical, Legal and Social Aspects of Technologies) hinaus ist der Blickwinkel hier auf gesamtgesellschaftliche Dynamiken von Kommunikation gerichtet. Dabei wird „gutes Leben“ als ein Brückenkonzept verstanden, um verschiedene empirische und theoretische normative Fragestellungen zusammenzuführen. Das „gute Leben“ bezieht sich also weniger auf Fragen des individuellen Glücks oder Wohlstands, sondern vielmehr auf die Funktionen, die Kommunikation für die Gesellschaft erfüllt. Die Forschung am ZeMKI behandelt dabei Fragen der sozialen Inklusion, der demokratieprinzipienbasierten Medien- und AI-Governance, des Gemeinwohls, der Ethik der Fürsorge, der Design und Data Justice sowie der Rolle von digitalen Medien und Infrastrukturen für verschiedene Fragen von Nachhaltigkeit.

Solche Fragen werden am ZeMKI im Rahmen der normativen Reflexion empirischer Forschung behandelt. Im Fokus stehen dabei insbesondere, wie digitale Kommunikation und deren Infrastrukturen von verschiedenen sozialen Akteuren ausgehandelt und in unterschiedlichen sozialen Domänen aneignet werden. Die Stärke des ZeMKI besteht darin, dies aus interdisziplinärer Perspektive angehen zu können mit dem Ziel, einen Beitrag zur Diskussion um die normativen Grundlagen der digitalen Gesellschaft und ihrer Medien zu leisten.