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Die Zukunft des Journalismus ist seit vielen Jahren eine der am intensivsten behandelten Fragen – sowohl in der Branche selbst als auch unter Wissenschaftlern. Dies sensibilisiert uns dafür, dass zukünftige Entwicklungen nicht einfach so ‚entstehen‘. Im Gegenteil – manchmal vergehen Jahrzehnte, bis Veränderungen in einem gesellschaftlichen Bereich, in dem sie als mögliche Zukünfte vorgestellt werden (Jasanoff und Kim, 2015). Während solche imaginierten Zukünfte in der Regel nicht entsprechend ihrer ursprünglichen Vision realisiert werden, bieten sie eine allgemeine Orientierung für allgemeinere Praktiken, die sich der Transformation und dem Wandel widmen. Als Teil dieser Orientierung haben imaginierte Zukünfte bereits einen Einfluss auf die Gegenwart und eröffnen und gestalten Wege für echte zukünftige Entwicklungen und die zukünftige Gegenwart. Dieser Zusammenhang wird insbesondere im Diskurs über die Entwicklung von Medientechnologien diskutiert (Castells, 2001; Rid, 2017; Streeter, 2010; Turner, 2006). Aus dieser Forschung, können wir beginnen, den großen Einfluss zu verstehen, den bestimmte „individuelle Pioniere“ und „Pioniergemeinschaften“ auf (die Zukunft von) technologiebezogenen Entwicklungen haben (Couldry & Hepp, 2017: 181-195; Hepp, 2016).

Über die Autor:innen

Andreas Hepp
Andreas Hepp ist Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft mit den Schwerpunkten Medienkultur und Kommunikationstheorie am ZeMKI, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschungforschung. Hepp schloss 1995 sein Studium der Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier mit dem Schwerpunkt Medienkommunikation. Von 1995 bis 1997 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in dem interdisziplinären Forschungsprojekt „Vom Fernsehen reden. Die alltägliche Aneignung des Fernsehens“ an der Universität Trier (gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, DFG). 1997 schloss er seine Dissertation über die alltägliche Aneignung des Fernsehens ab und verband dabei verschiedene Perspektiven der Cultural Studies mit der soziologischen Gesprächsanalyse. Nach seiner Habilitation an der Universität Trier war Andreas Hepp ab 1999 Lehrbeauftragter am Interfakultären Institut für Angewandte Kulturwissenschaft der Universität Karlsruhe. Zwischen 1999 und 2003 arbeitete er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter, später als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau. Während dieser Zeit war er auch Forschungsstipendiat an der Nottingham Trent University, UK, und als Gastwissenschaftler an der University of Sunderland, UK. Im Jahr 2004 hat er seine Habilitationsschrift zum Thema Medienkulturen und Globalisierung ab. In den Jahren 2003 und 2004 war er Vertretungsprofessor für Mediensoziologie und Medienpsychologie an der Universität Münster. Von 2005 bis 2010 war er Professor für Kommunikation am Fachbereich Kulturwissenschaften der Universität Bremen.

Wiebke Loosen
Wiebke Loosen ist Senior Researcher für Journalismusforschung am Hans-Bredow-Institut für Medienforschung in Hamburg sowie Lehrbeauftragte an der Universität Hamburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind der Wandel des Journalismus in einer sich verändernden Medienlandschaft, Theorien des Journalismus, Methodologie und konstruktivistische Erkenntnistheorie. Wiebke Loosens aktuelle Forschung umfasst Arbeiten über die sich verändernde Beziehung zwischen Journalismus und Publikum, den datenbasierten Journalismus, die aufkommende ‚Start-up-Kultur‘ im Journalismus sowie die ‚journalismusähnlichen‘ Konstruktionen von Öffentlichkeit und Realität.