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(also as part of the Sustainability Lectures of Faculty 9)

Abstract

Die Einführung von Datenanalyse, algorithmischer Entscheidungsfindung und KI hat schwerwiegende Auswirkungen auf die demokratische Teilhabe und die Beziehungen zwischen Staat und Bürgern. Während Datensysteme, die in öffentlichen Diensten und für staatliche Interventionen eingesetzt werden, schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben können, haben die Betroffenen kaum Wissen oder Verständnis und auch keine Möglichkeiten, sich sinnvoll zu beteiligen, einzugreifen oder Widerstand zu leisten. Wie können die Bürger also Einfluss auf die Verwaltung und Nutzung der Datensysteme und KI-Anwendungen nehmen, die die Gesellschaft zunehmend organisieren? Wie können wir an der Entscheidungsfindung über den Einsatz von Daten und KI teilnehmen? Wie können wir demokratische Praktiken entwickeln, um Partizipation und Rechenschaftspflicht im Zeitalter der KI zu gewährleisten? Auf der Grundlage von Forschungsergebnissen des Data Justice Lab an der Universität Cardiff untersucht dieser Vortrag neue Möglichkeiten für partizipative und deliberative Formen der Verwaltung von KI.

Bio

Arne Hintz ist Dozent an der Cardiff School of Journalism, Media and Culture (JOMEC), Leiter der Postgraduiertenforschung und Co-Direktor des Data Justice Lab. Seine Forschung konzentriert sich auf die Praktiken und Bedingungen der digitalen Bürgerschaft und verbindet Arbeiten zu Medienaktivismus, Kommunikationspolitik und Datafizierung. In seiner aktuellen Forschung untersucht er Möglichkeiten für eine stärkere Beteiligung der Bürger an der Verwaltung von Daten und KI. Er hat mehrere kooperative und mehrjährige Forschungsprojekte geleitet, darunter Digital Citizenship and Surveillance Society: UK State-Media-Citizen Relations After the Snowden Leaks“ (2014-16), Towards Democratic Auditing: Civic Participation in the Scoring Society (2018-20), und Democratising the Datafied Society (2021-23). Er ist Co-Vorsitzender der Working Group Global Media Policy der International Association for Media and Communication Research (IAMCR) und hat als Experte und Berater mit Interessenvertretungsinitiativen wie dem Community Media Forum Europe (CMFE) und der Open Rights Group (ORG) sowie dem UN World Summit on the Information Society (WSIS) zusammengearbeitet.