Andreas Breiter zu ChatGPT und Bildung
27. November 2025
Im Rahmen des 3. Jahrestages von ChatGPT erklärt ZeMKI-Mitglied Andreas Breiter, was die Verbreitung von KI-Instrumenten in der Bildungsarbeit bedeutet.
(Noch) Mehr Fragen als Antworten
Der Einsatz von KI-basierten Systemen, insbesondere Text- und Bilderzeugung basierend auf großen Sprachmodellen verändert den Hochschulbetrieb tiefgreifend. Was bedeutet es für die Prüfungsformate, wenn menschliche und automatisch erzeugte Texte wie Hausarbeiten nicht mehr unterscheidbar sind oder die Mathematik-Aufgaben und Programmierübungen von der Maschine schneller und besser gelöst werden können? Was bedeutet es für die Forschung, wenn selbstgesteuerte Algorithmen die Analyse übernehmen oder neue Fragestellungen vorschlagen. Und wie kann die Hochschulverwaltung bei dem Tempo mitziehen, wo sie schon bei der Digitalisierung erheblichen Nachholbedarf hat?
Agile KI-Verbreitung trifft auf ein amivalentes Hochschulmilieu
Gleichzeitig eröffnen sich bildungspolitische Chancen: Automatisierte Systeme können Prozesse beschleunigen, sie können Barrieren abbauen und Lehrende bei der Gestaltung neuer Lehrformate unterstützen. Zugleich bergen sie Risiken in Bezug auf Datenschutz, Intransparenz und Fehleranfälligkeit. Die Hochschulen reagieren darauf in unterschiedlicher Weise. Zumeist versuchen sie mit Hilfe von „KI-Policies“ den Einsatz zu steuern und Regeln für die Verwendung aufzustellen. Sie stellen eigene KI-basierte Systeme bereit oder ermöglichen den Zugang zu Drittanbietern. Es werden Schulungsangebote entwickelt und KI-Kompetenzen als Querschnittsthema in die Studiengänge integriert um ein tieferes Verständnis für den kritisch-reflektierten Umgang mit KI-basierten Systemen zu vermitteln. Kurzum: die Dynamiken der technologischen Entwicklung treffen auf ein System zwischen Euphorie und Beharrungsvermögen.
