
Ad-hoc-Gruppe auf dem DGS-Kongress 2025
29. September 2025
Das Lab für Digitale Kommunikation und Informationsvielfalt war auf dem 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie „Transitionen“ (22.–26. September 2025, Universität Duisburg-Essen) mit einer Ad-hoc-Gruppe vertreten. Unter dem Titel „Digitale Diskurstransitionen und algorithmische Macht/Wissen-Regime. Analysen zur digitalen Umordnung der Diskurse“ diskutierte die Gruppe aktuelle Verschiebungen in der Organisation und Zirkulation gesellschaftlicher Diskurse im Zuge fortschreitender Digitalisierung.
Im Zentrum standen Fragen nach den Auswirkungen digital vermittelter Ordnungslogiken auf Sichtbarkeit, Teilhabe und Machtverhältnisse in digitalen Öffentlichkeiten sowie methodische Innovationen für die soziologische Diskursforschung. Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit neuen diskursiven Ordnungen wurden auch die Potenziale und Grenzen digitaler sowie KI-gestützter Analyseverfahren reflektiert.
Die Beiträge reichten von methodologischen Überlegungen zur interpretativen Diskursanalyse (Lilli Alexa Braunisch, TU Berlin) über neue Mixed-Methods-Ansätze wie „Dateninterviews“ (Miira Hill, Universität Bremen) bis hin zu LLM-gestützten Verfahren des Argument Mining am Beispiel des Atomenergiediskurses auf Twitter (Cornelia Fedtke, HSU Hamburg, und Gregor Wiedemann, HBI). Weitere Vorträge widmeten sich der algorithmischen Imagination (Sezgin Sönmez, TU Berlin) und den affektiven Dynamiken politischer Diskurse in sozialen Medien (Gabriel Malli, FH JOANNEUM Graz).
Organisiert wurde die Gruppe von Lilli Braunisch (TU Berlin), Miira Hill (Universität Bremen), Reiner Keller (Universität Augsburg) und Amira Malik (Universität Augsburg).