ZeMKI, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung Weitere Gedanken zu EW-L GO3d: Unterrichtsmethoden / Nutzung von Multimedia (eTeachr) Allgemein4. März 2015 So, heute will ich schon mal ein paar erste Gedanken über die Inhalte des Seminars diskutieren. In der FAQ zum Seminar heißt es: (4) WAS sind die Inhalte des Seminars? Prinzipiell geht es in diesem Seminar um Unterrichtsmethoden unter besonderer Berücksichtigung des Medieneinsatzes. Das kann von traditionellen Medien wie Tafel, Schulbuch und Kopierer über Beamer und Interactive Whiteboard bis hin zu Internet, Tablets und Smartphones reichen. Wir schauen uns gemeinsam an, wie Medien zur Vorbereitung, Durchführung und Evaluation von Unterricht in der Praxis eingesetzt werden und wie digitale Medien uns bei der Unterrichtsplanung und -durchführung sowie beim Testen und individuellen Fördern helfen können. Basis dafür ist der Bildungsplan Medienbildung (den sie hier anschauen können), so dass wir auch ein paar medienpädagogische Themen streifen werden. Wir werden auch das neue Bremische Lernportal itslearning kennenlernen, welches dieses Jahr flächendeckend eingeführt wird. Dazu machen wir heute eine Mini-Exegese des Bildungsplanes Medienbildung für Bremen in der Entwurfsfassung von 2012 (BPM2012). Dort wird Medienbildung in Schule (mit Schwerpunkt digitale Medien) definiert als „kontinuierlicher, pädagogisch strukturierter und begleiteter Prozess, der Schülerinnen und Schüler befähigen soll, sich konstruktiv und kritisch mit der Medienwelt auseinanderzusetzen und Medien selbstbestimmt und kompetent zu nutzen“ (BPM2012:5). Es werden – dem Beschluss der KMK zur Medienbildung in der Schule folgend – fünf Dimensionen der Medienbildung genannt (BPM2012:5): Lernen mit und durch Medien – medienbasiertes Lernen gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe und Mitgestaltung, Identitäts- und Persönlichkeitsbildung, Haltungen, Wertorientierungen und ästhetisches Urteilsvermögen, Schutz vor negativen Wirkungen der Medien und des Mediengebrauchs. Wie lässt sich das in die landläufigen Medienkompetenz-Modelle einordnen. Bei Martin Hofmann von der PH St. Gallen (Folien) findet sich folgende kompakte (und damit verkürzende) Übersicht (Achtung: die Dimensionen der Modelle sind nicht einander zugeordnet): Hier wird schon mal deutlich, dass der Bildungsplan und die KMK die Kompetenz zum medienbasierten Lernen hervorheben. Im weiteren Verlauf des Bildungsplanes werden die Inhalte der fünf Dimensionen kurz zusammengefasst (BPM2012:5; eigene Hervorhebungen): Medienkompetenz bedeutet, sich in der stark von Medien durchdrungenen Lebens- und Arbeitswelt kompetent orientieren und verantwortungsbewusst handeln zu können. Das betrifft sowohl die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten digitaler Medien als auch insgesamt den Umgang mit Informationen, Kommunikationsmöglichkeiten und die eigene Gestaltung medialer Produkte. Die kritische Distanz zu medialen Welten ist eine Grundvoraussetzung zur Teilhabe und Mitgestaltung der gegenwärtigen und zukünftigen Welt. Durch die Möglichkeiten zur Teilhabe an und Selbstdarstellung in virtuellen Welten gewinnen der Schutz der Persönlichkeit und rechtliche Fragen an Bedeutung. Die selbstbestimmte Nutzung der Medienangebote und -möglichkeiten erfordert neben sicherer Bedienung von Hard- und Software eine reflektierte Wahrnehmung der Medien sowie Kenntnisse der „Mediensprache“, um Wirkungsabsichten zu erkennen. Diesen Lernprozess anzustoßen und die Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, ist Auf- trag der schulischen Medienbildung. Wie soll das nun umgesetzt werden? Der Bildungsplan (ebenda) schlägt vor: In mediengerechten Lernsituationen werden die Medienerfahrungen der Schülerinnen und Schüler altersgerecht aufgenommen. Sie ermöglichen sowohl individualisierte Arbeitsaufträge als auch gemeinsames und entdeckendes Lernen. Teamarbeit sowie projektorientierte und fächerverbindende Unterrichtsarbeit können durch Produktionsprozesse angeregt werden. Gut, genau diese mediengerechten Lernsituationen wollen wir in diesem Seminar entwickeln und reflektieren. Dann wird es ganz konkret, worum es im Bildungsplan geht (BPM2012:6) Schulische Medienbildung bezieht sich auf die folgenden fünf medienpädagogischen Kompetenzbereiche: Kommunikation Information Visualisierung und Gestaltung Präsentation Analyse / Reflexion Das ist nun doch recht eng gefasst auf Aspekte der Mediengestaltung, wird aber in den anderen Bundesländern genauso gemacht. Im Bildungsplan finden sich dann Beispiele für die einzelnen Klassenstufen, schöner ist das aber im Medienpass.NRW gemacht. Gut, das stellt einen Teil der Arbeit in unserem Seminar dar. Wir wollen uns schlau machen, wie wir die Medienkompetenz der SuS fördern können. Davor kommt aber erstmal der Schritt, unsere eigene Medienkompetenz zu fördern, damit wir (a) unseren Unterricht besser planen, vorbereiten, durchführen und evaluieren können und (b) uns sicherer im Umgang mit Medien fühlen. Schließlich wollen wir die Unterrichtsmethoden und Mediennutzung in der Schulpraxis reflektieren. Und das macht natürlich mehr Sinn in umgekehrter Reihenfolge. Inhalte des Seminars sind also: Teil A | Reflexion von Unterrichtsmethoden und Mediennutzung: wir beobachten, welche Unterrichtsmethoden eingesetzt werden; wir unterhalten uns mit Lehrenden, wie sie ihren Unterricht vorbereiten, welche Methoden sie einsetzen, wie sie ihren eigenen Unterricht reflektieren. Wir analysieren, welche Rolle dabei Medien spielen: Klassiker wie die Tafel, Lehrbücher, Overheadprojektor und Kopien, aber auch neue/digitale/multimediale Medien wie Laptop, Beamer, Interactive Whiteboard, Tablets, Smartphones, PCs, DVD-Player etc. Teil B | Medien als Lehrerin und Lehrer gewinnbringend einsetzen (eTeachr): wir setzen uns systematisch mit Möglichkeiten auseinander, wie uns Medien beim Unterrichten helfen können und – vielleicht noch wichtiger – wie wir diesen Prozess selbst weiterführen können. Teil C | Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler (SuS) fördern: zum Schluss überlegen wir, wie wir in unserem Fachkontext das Querschnittschema Medienkompetenzförderung einbinden können. Im nächsten Beitrag werde ich die drei Teile weiter ausführen und auch etwas zu den Aufgabenformaten schreiben.