ZeMKI-Forschungsbericht 2020/2021 Forschungsberichte Editorial Viele sagen, dass 2020/21 ein Jahr war mit vielen Veränderungen – getrieben durch die Covid-19 Pandemie. Wir wollen nicht behaupten, dass Corona am ZeMKI keine Folgen gehabt hätte. Die für die Institution wirklich einschneidenden Erlebnisse waren aber auch andere. Eine erste große Veränderung betrifft die Namen, die unter diesem Editorial stehen: Es gab einen Wechsel beim Sprecher:in-Kollektiv des ZeMKI, indem Kerstin Rade-Antweiler von der Mitgliederversammlung zur zweiten Sprecherin gewählt wurde. Auch ansonsten gab es umfassende Änderungen in der Lab-Struktur des ZeMKI: Yannis Theocharis verlies das ZeMKI hin zur Technischen Universität München, wo er zur Politikwissenschaft zurückkehrte und nun eine Professur für Digital Governance innehat. Seine Professur ist derzeit im Neubesetzungsverfahren. Abgeschlossen wurden zwei weitere Verfahren, nämlich das der Professuren Kommunikations- und Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt Mediengesellschaft sowie mit dem Schwerpunkt Mediengovernance und Plattformökonomie. Wir können so als neue Lableiterin Sigrid Kannengießer und als neuen Lableiter Christian Katzenbach am ZeMKI begrüßen. Beide Labs werden auf den folgenden Seiten detailliert vorgestellt. Ein trauriger Einschnitt war im letzten Jahr der plötzliche Tod von Marco Höhn, der nachhaltig in Medienpraxis und Transfer engagiert war und eine große Lücke hinterlässt. Wir gedenken ihm in diesem Forschungsbericht mit einem Beitrag der Kolleg:innen. Bei all diesen Veränderungen – oder wegen ihnen? – haben alle ZeMKIs im letzten Jahr an der mittelfristigen Forschungsstrategie gearbeitet. Es ging darum auszuloten, worauf wir uns in den kommenden fünf Jahren in der gemeinsamen Forschung ausrichten und welche individuellen Projekte alle voranbringen wollen. Die mittelfristige Forschungsstrategie muss nun noch mit dem Beirat Ende diesen Jahres diskutiert werden und wir können hoffentlich in unserem nächsten Forschungsbericht mehr sagen. Ein weiterer schöner Einschnitt war der Start des Promotionsprogramms, das von Cornelius Puschmann verantwortet und von Miira Hill betreut wird. Wir haben uns hier nicht nur auf Strukturen, sondern auch gemeinsame Standards geeinigt, u. a. die Trennung von Betreuung und Begutachtung. Nähere Informationen zu dem Programm finden sich in einem Artikel in diesem Bericht. Wir würden aber lügen, wenn wir nicht sagen würden, dass Corona doch zu einigen Veränderungen am ZeMKI geführt hat. Leider musste aufgrund der Pandemie in 2020 unsere internationale Tagung verschoben werden, wie auch viele Workshops ins Online-Format wanderten. Ebenso mussten wir unser internationales ZeMKI-Fellowprogramm aussetzen. Alle Fellows konnten entweder virtuell am ZeMKI sein, die meisten entschlossen sich aber, ihren Aufenthalt zu verschieben. Und so geht es gerade wieder „richtig“ los: Wir können nicht nur unsere Studierenden zum WiSe 2021/22 wieder in Präsenz begrüßen, sondern auch unsere ersten Forschungsgäste. Die Flure füllen sich wieder, wie die ersten Feste steigen. Beim Thema „Flur“ fällt allen ZeMKIs für 2021 noch etwas anderes ein, bei dem sich Corona als Glücksfall erwies: Am 17. Februar stand plötzlich nicht nur der gesamte vordere Flur, sondern auch etliche Büros unter Wasser, nachdem die Zuleitung in das Gebäude gerissen war. Aber zu Glück gab es Corona und die meisten waren sowieso im Home- Office. Entsprechend konnten Bautrockner brummen, Wände ersetzt, Böden verlegt werden. Manche Steckdosen werden noch vermisst – die schönen neuen Wände haben einfach einige weniger –, dafür hat das ZeMKI eine herrlich neue Küche, weil die alte mit dem Wasserschaden nicht mehr zu retten war. So ausgestattet freuen wir uns wieder auf alle Besuche, zum gemeinsamen Diskutieren, Forschen, Leben, Denken und Lernen. Der ZeMKI-Forschungsbericht 2020/2021 ist hier abzurufen.