ZeMKI-Forschungsbericht 2018 Forschungsberichte Editorial Manchmal passieren Dinge schneller, als man denkt. das Jahr 2018 war so ein Jahr für das ZeMKI. Anfang des Jahres beschloss unser Lenkungskreis, für das ZeMKI einen Antrag beim akademischen Senat (AS) der Universität Bremen einzureichen, um als Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung (ZWE) anerkannt zu werden. Zentrale Wissenschaftliche Einrichtungen sind herausragende, fachbereichsübergreifende Forschungseinrichtungen der Universität Bremen, die eine entsprechende Sichtbarkeit nach innen und außen haben und in regelmäßigen Abständen evaluiert werden. Lange schon war die Idee da, diesen Sprung probieren zu wollen; nun beschlossen wir, das anzugehen. Dabei haben wir mit einem Prozess gerechnet, der sich über das Jahr 2019 und vielleicht auch bis 2020 hinziehen würde. Das Gegenteil war der Fall: Kaum haben wir die Idee im Herbst 2018 vorgestellt, bekamen wir ein sehr positives Feedback, sollten bis Ende 2018 den Antrag vorbereiten, und wurden dann auch mit Unterstützung der Dekanate der am ZeMKI beteiligten Fachbereiche 3 (Mathematik/Informatik), 8 (Sozialwissenschaften), 9 (Kulturwissenschaften) und 12 (Erziehungs- und Bildungswissenschaften) im Februar 2019 vom AS der Universität Bremen anerkannt. Da ist sie nun: Die ZWE ZeMKI, und wir hoffen sehr, in unserem nächsten Forschungsbericht mehr darüber schreiben zu können, was dieser Wandel bedeutet. Auch ansonsten ist viel im Jahr 2018 passiert. Hier ist an erster Stelle zu nennen, dass Yannis Theocharis seine Professur „Kommunikations- und Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt Methodeninnovation“ angetreten hat. Mit großem Engagement hat er das ZeMKI-Lab zu “Computerbasierte Kommunikation und Demokratie” aufgebaut und stärkt den Kompetenzbereich Digitale Methoden im Kontext sowie unsere Internationalisierung nachhaltig. Yannis Theocharis war zuvor an der niederländischen Universität Groningen – und wir sind sehr froh, dass wir ihn für die Universität Bremen und das ZeMKI gewinnen konnten. Ein anderer Grund, warum das ZeMKI immer internationaler wird, ist unser sehr erfolgreiches ZeMKI Visiting Research Fellowship Programm. In diesem können sich promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland für einen 4-wöchigen Forschungsaufenthalt an das ZeMKI bewerben. Die einzige Verpflichtung ist, in der Zeit zu einem selbst gewählten Projekt zu forschen, hierzu einen Vortrag zu halten und ein Working Paper zu veröffentlichen. In 2018 gab es die Fellowships zum zweiten Mal – und wiederum sind sie auf sehr großes Interesse gestoßen. Unter insgesamt 107 Bewerbungen wurden zehn Forschende aus folgenden Ländern ausgewählt: Frankreich, Großbritannien, Indien, Kanada und USA. Daneben haben im letzten Jahr verschiedene neue Drittmittelprojekte am ZeMKI begonnen. Diese Projekte, zusammen mit den bereits laufenden, haben 2018 zum drittmittelstärksten Jahr in der nun schon über 14-jährigen Geschichte des ZeMKI gemacht. Sie haben aber auch dazu beigetragen, dass weitere Doktorandinnen und Doktoranden am ZeMKI begonnen haben, die wir alle sehr herzlich begrüßen. Neben diesen neu gewonnenen Doktorandinnen und Doktoranden haben vier im Laufe des Jahres 2018 ihre Dissertationen abgeschlossen: Dorothee Meinzer, Anne Mollen, Cindy Roitsch und Lisa Spanka. In der Lehre war 2018 insofern ein besonderes Jahr, als mit dem MA Digital Media and Society der erste rein englischsprachige, am ZeMKI entwickelte Masterstudiengang gestartet ist. Dieser war von Beginn an ein großer Erfolg: Auf die 24 Studienplätze haben sich 148 Personen beworben. Im Studiengang sind nun Studierende aus Afrika, Asien, Europa, Nordamerika und Südamerika – eine wirklich internationale, hoch motivierte erste “Kohorte” kam also zusammen. Und etliche von ihnen verstärken bereits – zusammen mit den Studierenden unseres BA Kommunikations- und Medienwissenschaft und unseres MA Medienkultur und Globalisierung – als studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unsere verschiedenen Labs und Projekte. Das Thema der ZeMKI-Tagung 2018 – die von den ZeMKI-Labs „Audio-visuelle Medien und Geschichtsschreibung“ und „Film, Medienkunst und Populärkultur“ organisiert wurde – war „Research in Film and History: New Approaches, Debates and Projects“. Es ging bei der internationalen Tagung darum zu diskutieren, wie Dokumentarfilme, Spielfilme, Home Movies, Fernsehsendungen und Web-Videos unsere Vorstellungen von Geschichte beeinflussen. Dabei war die Tagung gleichzeitig der „Kickoff“ des am ZeMKI von Mara Fritzsche, Rasmus Greiner, Delia González de Reufels, Christine Rüffert und Winfried Pauleit herausgegebenen englischsprachigen Open Access Journals „Research in Film and History“. Zusätzlich zu all diesen Aktivitäten haben wir im letzten Jahr viel für unsere Öffentlichkeitsarbeit getan: Die neue ZeMKI-Webseite ging online, wir haben unsere ZeMKI-Mediengespräche weiterentwickelt (die gemeinsam mit Bremen Zwei von Radio Bremen veranstaltet werden) und wir haben unsere Social-Media-Aktivitäten weiter profiliert (man kann uns also auf Facebook und Twitter folgen und erfährt kontinuierlich Neues). Daneben sind wir dabei, mit molo.news als ein Transferprojekt des ZeMKI eine experimentelle Plattform für Lokaljournalismus und Stadtöffentlichkeit in Bremen und Umland zu entwickeln. Man könnte hier viel mehr berichten, beispielsweise von unseren vielen wichtigen Forschungsprojekten und Publikationen, die entstanden sind, von vielfältigen weiteren Tagungen und Workshops. Der Raum in diesem Vorwort ist aber beschränkt. Und das zu Recht: So ist mehr Platz auf den folgenden Seiten, um detaillierter über diese Aktivitäten am ZeMKI zu berichten. Der ZeMKI-Forschungsbericht 2018 ist hier abzurufen.