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Wahlumfragen und ihre Berichterstattung in den Medien fungieren als eine Art verkettete Gatekeeping-Funktion, die die Wahrnehmung der Wähler hinsichtlich der Präferenzen ihrer Mitbürger prägt. Die jüngste Verbreitung von Meinungsforschungsinstituten, die mit kostengünstigen, neuartigen Methoden arbeiten, hat nicht nur zu einer Vielzahl konkurrierender Ergebnisse geführt – was die Wahrnehmung der öffentlichen Meinung verwirrt –, sondern auch die Nachrichtenmedien dazu gezwungen, sich selektiv auf vertrauenswürdige Meinungsforschungsinstitute zu stützen. Um zu untersuchen, wie Medien diese organisatorischen Entscheidungen treffen, konzeptualisiert diese Studie die Berichterstattung über Umfragen als eine interorganisatorische Beziehung zwischen Medien und Meinungsforschungsinstituten. Durch die Bewertung der Umfragediversität auf Medienebene stellen wir fest, dass stark institutionalisierte Medien sich an journalistische Normen halten, indem sie ihre Berichterstattung diversifizieren, aber dennoch eine Präferenz für etablierte Meinungsforschungsinstitute zeigen. Darüber hinaus zeigen wir unter Bedingungen doppelter Heterogenität, dass neue Medien dazu neigen, die Sichtbarkeit weniger glaubwürdiger Meinungsforschungsinstitute zu erhöhen und damit zu einem fragmentierteren Nachrichtenökosystem beitragen.

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Über die Autoren:

Shichao Zhang

Shichao Zhang ist Doktorandin an der Kyungpook National University in Daegu, Südkorea. Ihre Forschungsinteressen umfassen Wissenschaftskommunikation, öffentliche Meinung und interkulturelle Kommunikation. Im Jahr 2023 schloss sie ihr Masterstudium in Medien und Kommunikation an derselben Universität ab. Sie hat Forschungen zu Umfrageberichterstattung, KI und Medienwahrnehmung sowie digitaler Medienkompetenz durchgeführt. Ihre Dissertation konzentriert sich auf die Popularisierung der Wissenschaft in digitalen Medien und versucht, die Reaktionen des Publikums auf Online-Wissenschaftsvideos in multimodalen und plattformvermittelten Umgebungen zu untersuchen. Methodisch freut sie sich darauf, computergestützte Ansätze zur Untersuchung von Veränderungen in der digitalen Öffentlichkeit einzusetzen.

Shinae Lee

Shinae Lee ist Doktorandin an der Kyungpook National University in Daegu, Südkorea. Ihre Forschung befasst sich damit, wie Medientechnologien, kulturelle Erwartungen und institutionelle Strukturen zusammenwirken und so Kommunikationsmuster und die Ausübung von Macht in der Gesellschaft beeinflussen. Ihr besonderes Interesse gilt der Frage, wie Medien die soziale Realität rekonstruieren, wobei sie sich insbesondere auf die dadurch entstehenden marginalisierten Gruppen und die Formen der Solidarität konzentriert, die diese als Reaktion darauf aufbauen. Außerdem hat sie an mehreren geförderten Forschungsprojekten in den Bereichen Digitaljournalismus, Datenanalyse und Diaspora-Studien mitgewirkt und dabei mit Institutionen wie der National Research Foundation of Korea, der Korea Press Foundation und dem News Communication Promotion Committee zusammengearbeitet.

Chankyung Pak

Chankyung Pak (Ph.D. Michigan State University) ist außerordentlicher Professor am Institut für Medien und Kommunikation der Kyungpook National University. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der computergestützten Sozialwissenschaften, die er auf die Untersuchung der Transformation digitaler Medienökosysteme und deren Auswirkungen auf die Bildung des öffentlichen Diskurses anwendet. Außerdem untersucht er, wie generative KI Diskrepanzen zwischen Technologieethik und Rechtsmodellen (neu) schafft. Im Jahr 2022 war er Gastwissenschaftler am ZeMKI.