
Nr. 50 - Tom Van Hout: Beyond the gaze: Rhythms of surveillance, care, and recognition in the transcontinental race
Dieser Artikel untersucht das Transcontinental Race (TCR), ein selbstversorgendes Ultra-Distanz-Radrennen durch Europa, als einen Ort, an dem Überwachung, Fürsorge und Anerkennung auf komplexe Weise miteinander verflochten sind. Ausgehend von zwei autoethnografischen Reflexionen aus den Ausgaben 2023 (TCRNo9) und 2025 (TCRNo11), wird untersucht wie sich die Art und Weise verändert hat, wie mediale Praktiken die Erfahrungen und Beziehungen der Fahrer prägen. Ich analysiere Technologien zur Verfolgung des Rennens und Online-Berichterstattung als Formen partizipativer, wohlwollender Überwachung: GPS-Spuren, digitale Erzählungen und das emotionale Engagement der Zuschauer schaffen einen gemeinsamen Rhythmus der Sichtbarkeit, der Fahrer, Organisatoren, Freiwillige und Publikum miteinander verbindet. Gleichzeitig geht das Rennerlebnis unweigerlich über die Überwachungsblicke hinaus und rückt verkörperte Rhythmen, sensorische Intensitäten und affektive Begegnungen in den Vordergrund, die durch digitale Spuren nicht vollständig erfasst werden können. Durch die Integration beider Perspektiven konzeptualisiert der Beitrag das TCR als eine kommunikative Figur, die Sichtbarkeit, Handlungsfähigkeit und Fürsorge kontinuierlich neu organisiert. Damit leistet er einen Beitrag zu breiteren Debatten über Mediatisierung, Mobilität und die relationalen Dynamiken der Überwachung.
Über den Autor:
Tom Van Hout
Tom Van Hout ist Professor an der Tilburg School of Humanities and Digital Sciences der Universität Tilburg. Im Jahr 2018 war er Gastwissenschaftler am ZeMKI. Er interessiert sich dafür, wie Menschen mit Medien und Diskursen umgehen. Sein theoretischer Hintergrund liegt in der Diskursforschung. Er untersucht, wie Bedeutung in verschiedenen Kommunikationskontexten entsteht (und auch angefochten, verändert, verstärkt, verzerrt wird usw.). Wichtige Orte für die Untersuchung solcher Kommunikationskontexte sind die Populärkultur, Museen und Nachrichtenmedien. Drei soziale Praktiken bilden den Schwerpunkt seiner Forschungsinteressen: Das Darstellen von Fachwissen (wie Menschen ihre Vertrautheit mit kulturell wertvollen Dingen wie Wein, Mode oder Fitness zum Ausdruck bringen), das Antizipieren von Zielgruppen (wie Organisationen und Institutionen Zielgruppen semiotisch anziehen, binden und positionieren) und das Darstellen sozialer Ereignisse (wie Migration, Politik, Kapitalismus und andere soziale Ereignisse von Bedeutung über Plattformen und Medienlandschaften vermittelt und mediatisiert werden).