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Finanzblogging kann als eine Praxis der „kommunikativen Konstruktion“ der Eurokrise verstanden werden (Knoblauch, 2013). Aber nicht nur das Finanzblogging, auch andere Medien und ihre Berichterstattung – Zeitungen, Fernsehen, Online-Journale etc. – sind relevant für die kommunikative Konstruktion der Eurokrise als spezifischer politischer Konflikt. In einem gewissen Sinne können wir die Eurokrise daher als einen mediatisierten Konflikt verstehen: „ein Konflikt, an dem die Medien eine performative Beteiligung und konstitutive Rolle haben“ (Cottle, 2006, S. 9). Durch die mediatisierte Krisenkommunikation, nicht zuletzt im Finanzblogging, wurde die Eurokrise zu einem wichtigen Teil des öffentlichen Diskurses. Ihre Struktur ist daher mit einer mit einem bestimmten Framing und Repräsentation in den Medien verbunden(Schranz & Eisenegger, 2011) sowie mit den die Modi ihrer kommunikativen Konstruktion, wie wir in diesem Kapitel in Bezug auf das Finanzblogging zeigen werden. In diesem Sinne ist unser Ausgangspunkt die Akteurskonstellation, die eine bestimmte Gruppe von Bloggern und ihr spezifisches Reden über die Krise in ihren moralischen Dimensionen.

Über die Autor:innen

Stefanie Averbeck-Lietz
Stefanie Averbeck-Lietz ist Professorin für Kommunikations- und Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt Medienwandel am ZeMKI, Zentrum für Kommunikations-, Medien- und Informationsforschung, Universität Bremen. Von 2005 bis 2012 arbeitete sie als assoziierte Professorin für Theorie und Soziologie der öffentliche Kommunikation und Medienethik am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig und von 1999 bis 2005 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der gleichen Universität. Von 2008 bis 2009 war sie Vertragsprofessorin am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich. 2010-11 war sie Vertretungsprofessorin am Institut für Kommunikation der Universität Münster. Sie promovierte im Jahr 2000 an der Universität Münster mit einer Arbeit über die Geistesgeschichte der Zeitungswissenschaft in der Weimarer Republik und erhielt ihre Venia Legendi an der Universität Leipzig mit einer Studie (Habilitation) über französische Kommunikationstheorien. Sie arbeitete als Dozentin an der Bauhaus-Universität Weimar (2002–2003) und an den Universitäten Zürich und Fribourg/CH (2008–2011). Als Postdoc-Stipendiatin des DAAD forschte sie 1999 am Institut Français de Presse (Universität Paris) geforscht. Sie studierte Journalismus, Politikwissenschaft und Romanistik an der Universität Münster.

Andreas Hepp
Andreas Hepp ist Professor für Kommunikations- und Medienwissenschaft mit den Schwerpunkten Medienkultur und Kommunikationstheorie am ZeMKI, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationswissenschaften, dessen Sprecher er ist. Von 2004 bis 2005 war Andreas Hepp Assistenzprofessor für Kulturelle Bedeutung der digitalen Medien und von 2005 bis 2010 Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Bremen. Vor seiner Tätigkeit an der Universität Bremen vertrat er in den Jahren 2003/4 eine Professur für Kommunikationswissenschaft mit den Schwerpunkten Mediensoziologie und Medienpsychologie an dem Institut für Kommunikationswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Von 1995 bis 1997 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Über das Fernsehen reden“ an der Universität Trier, 1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Karlsruhe (TH) im Interdisziplinären Institut für Angewandte Kulturwissenschaft (IAK), von 1999 bis 2003 leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft (IfMK) der TU Ilmenau. Darüber hinaus, Andreas Hepp lehrte und forschte als Gast an diesen Universitäten sowie am Goldsmiths College der University of London, der Nottingham Trent University und der University of Sunderland.

Rebecca Venema
Seit August 2013 ist Rebecca Venema wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Kommunikative Figuration von Wirtschaftsethik in Zeiten der ‚Krise‘“ im Rahmen des Forschungsnetzwerks „Kommunikative Figurationen“. Sie hat Soziologie, Politikwissenschaft und Medienwissenschaft an der Universität Siegen studiert und ein Auslandssemester an der Universität Fribourg/Schweiz absolviert. Rebecca Venema setzte 2010 ihr Studium an der Universität Leipzig fort. Im Masterstudiengang Kommunikations- und Medienwissenschaft konzentrierte sie sich auf die empirische Forschung zu Kommunikation und Medien (als Studiumsschwerpunkt) und schloss ihr Studium mit einer Magisterarbeit zum Thema „Gentrifizierung als Thema und Bezugspunkt öffentlicher Kommunikation“ im Jahr 2013 ab. Während ihres Studiums arbeitete sie als Tutorin für empirische Forschung und als studentische Hilfskraft u. a. an einem internationalen Forschungsprojekt mit dem Titel „Local & regional Radio and TV Landscapes in Germany, USA and UK“ mit.