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Die Forschung zur Vereinfachung von Texten geht häufig von der Annahme aus, dass der vorhandene Text zu komplex ist. Bisher fehlt jedoch eine empirische Grundlage für diese Behauptung. Dieser Beitrag liefert einen Ansatzpunkt, um die Behauptung zu untermauern, dass komplexe Texte allgegenwärtig sind. Mit Fokus auf die deutsche öffentliche Verwaltung werden die Ergebnisse einer Data-Mining-Audit-Studie vorgestellt, in der mehr als 49.900 Websites von 26 großen deutschen Landkreisen untersucht wurden. Wir zeigen, dass schwierige Texte ein universelles Problem sind. Die überwiegende Mehrheit der Texte auf den offiziellen Websites deutscher Landkreise ist entweder schwer oder sehr schwer. Trotz geringfügiger Unterschiede zwischen den Landkreisen waren die Texte in allen Landkreisen schwer zu verstehen. Wir konnten auch keinen starken Zusammenhang zwischen der Einwohnerzahl, der Fläche eines Landkreises oder der Bevölkerungsdichte feststellen. Wir geben Handlungsempfehlungen, wie diese Untersuchung in Zukunft weitergeführt werden kann.

Über die Autor:innen

Hendrik Heuer
Prof. Dr. Hendrik Heuer ist Forschungsprofessor am Center for Advanced Internet Studies (CAIS) sowie an der Universität Wuppertal. Er leitet das Forschungsprogramm „Design of Trustworthy Artificial Intelligence”. Seine Forschungsschwerpunkte sind Mensch-Computer-Interaktion und maschinelles Lernen. Er versucht, das Vertrauen in Künstliche Intelligenz durch Verstehen, Kontrolle und Mitgestaltung zu erhöhen. Des Weiteren widmet er sich der partizipativen Softwareentwicklung für maschinelles Lernen sowie der Bekämpfung von Fehlinformationen und Desinformation. In der Vergangenheit war er Interims-Professor für Angewandte Informatik an der Universität Bremen und Postdoctoral Research Fellow am The Variation Lab der Harvard University.

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Michael Radeka, capito
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