Nr. 26 - Max Hänska: Public communication for the common good? On the is-ought distinction in the media and communications field Arbeitspapiere Die Qualität unseres Nachrichtenkonsums, die polarisierende Wirkung politischer Kommunikation oder die Art und Weise, wie digitale, soziale und mobile Medien die öffentliche Kommunikation verändern, geben seit langem Anlass zur Sorge. Medien- und Kommunikationsstudien kommen unter anderem zu dem Schluss, dass sich die öffentliche Kommunikation in einer Krise befindet (Blumler und Gurevitch 1995), dass die öffentliche Sphäre trivial und ineffizient wird oder von Fragmentierung betroffen ist (Keane 1995). Theorien der sozialen Erosion haben die Nachrichtenberichterstattung mit Zynismus, Entfremdung und abnehmendem Vertrauen in politische Institutionen in Verbindung gebracht (Cappella und Jamieson 1997; R. Putnam 2000), und es gibt Hinweise darauf, dass parteiische Medien das Publikum polarisieren können (Levendusky 2013). In jüngster Zeit hat die Verbreitung digitaler, sozialer und mobiler Medien Hoffnungen auf eine partizipative demokratische Erneuerung geweckt. Dieselben Technologien können jedoch auch Ungleichheiten im politischen Wissen verstärken, während die Menge an verzerrten und falschen Informationen in zunehmend fragmentierten und polarisierten Online-Informationssphären zuzunehmen scheint (Papacharissi 2002; Aelst et al. 2017). Es wird argumentiert, dass eine deliberativere öffentliche Kommunikation schädlichen Trends entgegenwirken kann. Wie die meisten Sozialwissenschaften bewegt sich auch die Medien- und Kommunikationsforschung seit jeher an der Schnittstelle zwischen normativer und empirischer Forschung. Weiterlesen Über den Autor Max HänskaMax Hänska ist Senior Lecturer an der De Montfort University und Mitarbeiter der LSE Research Group on Civil Society and Human Security. Im Jahr 2017 war er Visiting Research Fellow des ZeMKI an der Universität Bremen. In seiner Forschung untersucht er die Rolle digitaler Technologien in der politischen Kommunikation und im Bürgerjournalismus. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit normativen Fragen an der Schnittstelle von Kommunikation und kollektiver Entscheidungsfindung. Er ist Gründungsredakteur des Blogs Euro Crisis in the Press: http://blogs.lse.ac.uk/eurocrisispress/. Weitere Informationen unter: www.haenska.net.