Die Rolle von Social-Media-Plattformen bei der Gestaltung des Klimawandeldiskurses

Social-Media-Plattformen sind zu einem zentralen Bestandteil des öffentlichen Diskurses geworden, auch bei Diskussionen über kritische Themen wie den Klimawandel. Die zunehmende Präsenz von Fehlinformationen auf diesen Plattformen stellt eine große Herausforderung dar, da sie in einem polarisierten und politisierten Diskurs die Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen verringert und Klimaskepsis verstärkt. Während klimabezogene Fehlinformationen auf Social-Media-Plattformen allgegenwärtig sind, liegt das Hauptrisiko nicht unbedingt in ihrem Ausmaß, sondern in der Art und Weise, wie sie verbreitet werden und wie bestimmte Nutzer durch Algorithmen damit konfrontiert werden. Frühere Studien haben gezeigt, dass Empfehlungsalgorithmen Fehlinformationen über das Klima verstärken und dadurch bereits skeptische Nutzer radikalisieren können.

Ausgehend von der theoretischen Prämisse der Plattformmacht, die sich in der Fähigkeit von Plattformen widerspiegelt, Nutzerverhalten zu strukturieren und Kommunikationsdynamiken durch die Kontrolle von Inhalten zu formen, untersucht diese Dissertation, wie Plattformdesigns und Governance-Strategien die Sichtbarkeit und Vielfalt von Diskussionen über den Klimawandel gestalten. Empirisch untersucht das Projekt Content-Governance-Mechanismen in Bezug auf klimarelevante Inhalte, um ihre praktischen Auswirkungen auf den öffentlichen Diskurs zu verstehen. Auf theoretischer Ebene wird die Rolle von Technologie bei der Gestaltung von Diskursen untersucht, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, wie Plattformen durch ihre Governance politische Macht ausüben.