Forschung Promotionsprojekte Die Konstruktion mentaler Gesundheit unter Muslim:innen in sozialen Medien. Eine Vergleichsstudie zwischen deutschen und tunesischen Akteur:innen. Promotionsprojekt „Kann mich nur ein muslimischer Therapeut wirklich gut behandeln? Wie wichtig ist es, dass der Therapeut den gleichen Glauben hat?“ Diese Fragen stammen aus einem Beitrag auf der Instagram Seite einer deutschen Influencerin muslimischen Glaubens. Die Influencerin „psych.beck“ beschäftigt sich wie viele weitere Akteur:innen auf Instagram mit Fragen zu mentaler Gesundheit, Selfcare, Ernährung, Fitness und Lifestyle. Besonders in Hinblick auf die Covid-19 Pandemie und Aspekte wie Social Distancing wird auf Sozialen Medien wie Instagram das Thema mentale Gesundheit vermehrt verhandelt und auf verschiedenen Ebenen gesellschaftlich diskutiert. Was bedeutet mentale Gesundheit für muslimische Akteur:innen auf Instagram? Welche Narrative werden stetig aufgegriffen oder (bewusst) vermieden? Aus Sicht der Religionswissenschaft liegt ein besonderer Schwerpunkt auf Religion in Zeiten tiefgreifender Mediatisierung. Hier soll das Forschungsprojekt „Die Konstruktion mentaler Gesundheit unter Muslim:innen auf Instagram – Eine Vergleichsstudie zwischen deutsch- und tunesischsprachigen Akteur:innen“ ansetzen. Mit der Methode der Grounded Theory (GTM) soll im Rahmen der Dissertation erforscht werden, ob und wie religiöse Traditionen und Autoritäten unter muslimischen Akteur:innen mit dem Thema mentale Gesundheit verknüpft werden. Zur Analyse werden sowohl audio-visuelle Felddaten (IGTV, Stories, Bildbeiträge), sowie episodische Interviews mit Influencer:innen herangezogen. Die Daten stammen im Hinblick auf die Vergleichsstudie von deutsch- und tunesischsprachigen Akteur:innen muslimischen Glaubens. In Bezug auf die zwei genannten Länder sind verschiedene Faktoren für die Erforschung der Frage einer Konstruktion mentaler Gesundheit durch muslimische Akteur:innen in mediatisierten Lebenswelten wichtig. Beide Reichweiten (deutsch- und tunesischsprachig) bieten unterschiedliche Ausgangspunkte auf sozio-kultureller, religiöser, politischer und historischer Ebene. Hinsichtlich tunesischsprachiger Akteur:innen wird beispielsweise der Einfluss kolonialer Diskurse auf die Generierung und Konstruktion von Wissen von theoretischem Interesse sein. Im Kontext von Muslim:innen in Deutschland stehen u. a. Positionen religiöser Minderheiten in jeweiligen Nischendiskursen im Fokus. Die Forschung soll am Beispiel des Themenfeldes mentaler Gesundheit Aufschluss über jeweilige sozio-kulturelle Prozesse und ihre Verbindung zu Akteur:innen in mediatisierten Welten, wie Instagram, geben. Personen Samira Ghozzi-Ben Miled Labs Lab Medien und Religion Schlagwörter phdprojekt_programm-de