Prof. Katzenbach spricht über „Algorithmic Governance and Agency“ an der Universität Cambridge

ZeMKI-Mitglied Prof. Christian Katzenbach vom PGMT Lab hält am 29. Oktober einen Vortrag zum Thema „Algorithmic Governance and Agency: Imaginaries, Infrastructures, and Politics“ an der Universität Cambridge.

In diesem Vortrag stellt Christian Katzenbach ein Verständnis von Algorithmic Governance vor, das dem routinemäßigen Primat des Technologischen entgegenwirkt und stattdessen diskursive, normative und technologische Perspektiven in ein komplexeres Bild integriert. Diskurse spielen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, den Reiz und die scheinbare Notwendigkeit von Algorithmen und künstlicher Intelligenz (KI) zu begründen und sie als Lösungen für soziale Probleme darzustellen. Diskurse können aber auch dazu beitragen, solchen Entwicklungen zu widerstehen und sie abzulehnen. Aus einer normativen und regulativen Perspektive sind Automatisierung und algorithmische Steuerung Teil eines komplexen Gefüges von Regeln und normativen Infrastrukturen, die unser Leben in immer stärker digitalisierten Gesellschaften bestimmen. Und natürlich darf die technologische Dimension nicht vernachlässigt werden, die Infrastrukturen schafft, die im Prinzip recht formbar sind, aber zu starren Strukturen führen, die mit institutioneller und wirtschaftlicher Macht aufgeladen sind.

Der Vortrag veranschaulicht dieses Konzept mit Blick auf die algorithmische Moderation von Inhalten auf Social-Media-Plattformen, aber spricht auch über diesen Fall hinausgehende Auswirkungen an. Ein wichtiges Prinzip ist die Rolle der Handlungsfähigkeit und ihre komplexe Verflechtung zwischen Maschinen und Menschen auf individueller Ebene, aber auch zwischen verschiedenen Gruppen und Akteuren, Institutionen und Infrastrukturen auf gesellschaftlicher Ebene.