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OK, ich glaube wir sind uns einig – wir möchten alle auch wieder LIVE und Face-to-Face unterrichten! Aber vielleicht könnte man ja einige positive Erfahrungen aus dem Corona-Lockdown mit in die F2F-Unterrichtssituation rüberretten.

Und da bietet sich natürlich das Flipped-Classroom-Konzept an (es gibt übrigens ein tolles Buch zum Flipped Classroom Konzept „Flipped Classroom – Zeit für Deinen Unterricht“ hrsg. von Julia Werner, Christian Ebel, Christian Spannagel und Stephan Bayer – das kostet beim Bertelsmann Verlag 25€, aber beim Christian kriegt ihr es für lau).


So, nachdem ihr eben 25€ gespart habt und immer noch weiterlest: wieso solltet Ihr jetzt diese gesparten 25€ direkt in UNSER Buch investieren? 🙂 Also zunächst ist ja unser Erklärvideobuch sozusagen das Pendant zu dem Flipped Classroom Buch nur zu Erklärvideos. Deshalb setzen wir uns in diesem Kapitel speziell mit dem Aspekt der Videogestaltung und des Videoeinsatzes im Flipped Classroom auseinander.

Wir beginnen mit einem Interview mit Jon Bergman von flglobal.org – zusammen mit Aaron Sams wird der als Begründer und Pionier des Flipped-Classroom Konzepts angesehen! Der räumt dann im Interview auch gleich mal mit dem Vorurteil auf, dass man Flipped-Classroom immer mit Erklärvideos macht.

„Viele Lehrende flippen auch mit Texten. So nutzt z. B. Eric Mazur in Harvard die Plattform Perusall, auf der Studierende gemeinsam Texte als Vorbereitung auf den Unterricht lesen und dabei sozial miteinander interagieren. Das ist ein wichtiges Element des Flipped Learnings, die Vorbereitung in einem sozialen Kontext zu gestalten. Die Studierenden bereiten sich also nicht nur individuell darauf vor, sondern innerhalb eines sogenannten Social-Reading-Prozesses. Online wird gemeinsam gelesen und sich dabei intensiv über die Inhalte des Textes ausgetauscht. Das ist ein sehr starkes Konzept für den Flipped Classroom.“ – Jon Bergman

Wir sprechen weiter über Flipped Learning 3.0 sowie über „ideale“ Erklärvideos für den umgedrehten Klassenraum.

Um danach überhaupt noch relevanten Inhalt zu haben, führte ich ein ausführliches Interview mit Christian Spannagel, dem dunklen Lord des Flipped Classrooms. Wir sprechen über die Qualität von Erklärvideos und wie man sie besser macht, ob es Grenzen dafür gibt, was man mit Erklärvideos erklären kann (Fazit: sehr viel weniger als die Verteidiger der Buchkultur so meinen), ob man zu allen Erklärvideos thematische Übungsplattformen bereitstellen könnte (Antwort: Nein) sowie wie man eigentlich Schülerinnen und Schüler dazu bringt, sich auf den Flipped Classroom vorzubereiten:

„Beispielsweise kommen Schüler/innen in die Schule und sind nicht vorbereitet, sie haben die Hausaufgabe nicht gemacht. Dann könnte ich das natürlich genauso sanktionieren, wie ich das bei anderen nicht gemachten Hausaufgaben machen würde. Speziell im Flipped Classroom kann ich aber so vorgehen, dass die Schülerin/der Schüler…“ – Christian Spannagel

…hey, das nennt man einen Cliff-Hanger! OK, es gibt noch zwei Sätze 🙂

„…sich das Video an einem Rechner in der Ecke oder auf einem Tablet erstmal anschauen muss, während die anderen schon an den Aufgaben arbeiten. Und anschließend kommt sie/er zu mir und erklärt mir als Lehrkraft im Zweiergespräch, was er gerade im Video gesehen hat. Und das ist eine Situation, die eigentlich kein/e Schüler/in haben will.“ – Christian Spannagel

Und da das Kapitel schon so gut angefangen hat, haben wir noch mehr Flipped Classroom Schwergewichte im Buch. Sebastian Schmidt von flippedmathe.de spricht über seine ersten Schritte mit der Methode, seinen Erfahrungen und was er in den letzten Jahren in der Schulpraxis dazu gelernt hat:

„In meinem ersten Versuch ließ ich das Video frontal in der Klasse ablaufen. (…) Auch mein zweiter Versuch, alle Schüler/innen am eigenen Gerät im eigenen Tempo das Video ansehen zu lassen, war aus denselben Gründen wenig hilfreich. (…) Im dritten Anlauf konzipierte ich dann wieder meine normalen Unterrichtsstunden und setzte das Video nur am Nachmittag zur Nachbereitung und zum Erstellen eines Hefteintrages ein. Dann hörte ich vom Flipped Classroom und setzte das Video nun auch zur Vorbereitung ein. Das sind vier Ansätze, und wie ich heute weiß, vier falsche Ansätze, denn ich versuchte einen Platz für mein Video in meinem Unterricht zu finden und konzipierte meine Unterrichtsstunden um das Video herum.“ – Sebastian Schmidt

Heute setzt er Videos so ein, das möglichst viel Zeit für mehr Kommunikation, kritisches Denken, Kreativität und Kollaboration didaktisch „freigeschaufelt“ wird. Dazu gib er neben vielen Erfahrungen auch Tipps zur technischen Umsetzung.

Und dann haben wir noch Felix Thein und Carsten Fähnrich interviewt, welche nicht für den Ernst Klett Verlag Erklärfilme herstellen, sondern auch eine eigene App Taschenlehrer auf dem Markt haben. Die beiden beschreiben ein phasenorientiertes Konzept der Nutzung von Erklärvideos im Flipped Classroom sowie die Nutzung von Übungsaufgaben passend zu den Videos zur Aktivierung der Schülerinnen und Schüler.

Mein eigenes Fazit: ich hab noch was dazugelernt 🙂

Alles im Detail ab sofort nachzulesen:

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