ZeMKI, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung Neue Publikation: Andreas Hepp zu Figurationen digitaler Zukünfte im Berliner Journal für Soziologie NewsZeMKI-News18. Juni 2025 Im Rahmen des neu erschienenen Themenhefts „Refiguration oder Transformation: Die Neuordnung der Welt jenseits der Globalisierung“ des Berliner Journal für Soziologie hat ZeMKI-Mitglied Prof. Dr. Andreas Hepp einen Beitrag veröffentlicht. Der Artikel mit dem Titel „Figurationen digitaler Zukünfte – oder: Warum wir eine Medien- und Kommunikationsforschung der Emergenz brauchen“ diskutiert, wie die Sozialwissenschaft stärker mögliche digitale Zukünfte in die Analyse gesellschaftlicher Wandlungsprozesse einbeziehen kann. Hepp argumentiert, dass bisherige Forschungen vor allem die Konsequenzen etablierter digitaler Medien und Infrastrukturen betrachten. Er plädiert für eine Medien- und Kommunikationsforschung der Emergenz, die das Entstehen neuer Medientechnologien und die mit ihnen verbundenen Imaginationen künftigen gesellschaftlichen Zusammenlebens systematisch untersucht. Der Beitrag bietet dabei sowohl konzeptionelle Grundlagen als auch Anknüpfungspunkte für eine integrative Forschungsperspektive. Worum geht es genau? „Der Artikel hat das Ziel dazu beizutragen, dass die digitale Zukunft – oder genauer gesagt: verschiedene mögliche digitale Zukünfte – systematischer als bisher in der Forschung zur Refiguration von Gesellschaften einbezogen wird. Eine sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit digitalen Zukünften sollte dabei Teil einer Medien- und Kommunikationsforschung der Emergenz sein. Um diesen Zusammenhang greifbar zu machen, setzt sich der Artikel in einem ersten Schritt damit auseinander, inwieweit die bisherige Forschung zum globalen Wandel von Gesellschaften mit digitalen Medien und deren Infrastrukturen von einem Fokus auf „Konsequenz“ statt „Emergenz“ dominiert wurde. Erweitert man aber – wie in einem zweiten Schritt argumentiert wird – den Blick auf Emergenz, ist man unweigerlich mit Fragen der Zukunft konfrontiert, da diese ein grundlegender Aspekt menschlicher Agency überhaupt ist. Dieses Argument führt in einem dritten Schritt zu einer näheren Betrachtung von Figurationen digitaler Zukünfte, die in einem doppelten Sinne begriffen werden: einerseits als soziale Figurationen, in denen digitale Zukünfte hervorgebracht werden, andererseits als die dabei imaginierten Figurationen menschlichen Zusammenlebens in der digitalen Zukunft. Diese konzeptionelle Klärung wird abschließend zur Skizze einer Medien- und Kommunikationsforschung der Emergenz verdichtet.“ Der vollständige Artikel ist Open Access verfügbar unter: https://doi.org/10.1007/s11609-025-00549-4 Personen Prof. Dr. Andreas Hepp Labs Lab Datafizierung und Mediatisierung