Forschung Projekte Remixing Political News Reception AktivForschungssprojekt Laufzeit: 2020 – 2025Projektleitung: Prof. Dr. Stephanie Geise Gefördert von: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Bilder präsentieren Informationen nicht nur anders als Artikeltexte, sie werden von Rezipienten auch anders sensorisch wahrgenommen, anders affektiv und kognitiv verarbeitet und können dadurch spezifische Wirkungen auslösen. Obwohl der Einsatz von Bildern zur Vermittlung politischer Informationen historisch eine lange Tradition hat, und Bilder im digitalen Medienwandel an Präsenz gewinnen, wissen wir bis heute wenig über die Rolle des Visuellen für die Rezeption, Verarbeitung und Interpretation politischer Medieninformationen und politischer Nachrichten. Im ZeMKI-Lab “Politische Kommunikation & Innovative Methoden” setzen wir hier an und fragen: Wie beeinflussen Medienbilder in multimodalen Medienumgebungen als visuelle Frames die Rezeption, Verarbeitung und Interpretation politischer Informationen? Im DFG-geförderten Projekt «REMIXING POLITICAL NEWS RECEPTION» untersuchen wir diese forschungsleitende Frage am Beispiel von Online-Nachrichten, in denen visuelle und textliche Informationen (in Form von Nachrichtentexten und Pressefotos) zur Politikberichterstattung kombiniert werden. Ausgehend von Theorien zur Rezeption und Verarbeitung visueller Informationen und dem kommunikationswissenschaftlichen Framing-Konzept nutzen wir dafür einen integrativen Forschungsansatz, der an der sensorischen Rezeption visueller politischer Informationen in ihrem multimodalen Kontext ansetzt (Aspekt 1) und auf affektive (Aspekt 2) und kognitive Medienwirkungen (Aspekt 3) fokussiert. Nach einer qualitativen Vorstudie haben die Projektleiterin Prof. Dr. Stephanie Geise und die Projekt-Mitarbeiterin Katharina Maubach hierfür ein innovatives Mehrmethodendesign realisiert, das prozessbegleitende computationale Beobachtungsverfahren mit Befragungsdaten kombiniert, um den multimodalen Rezeptions- und Wirkungsprozess systematisch zu analysieren. Zur Messung der unmittelbaren sensorischen Wirkung (Aspekt 1), wurde die Rezeption der visuellen und textlichen Frames bei drei ausgewählter Online-Nachrichtenartikel durch Eyetracking bei freier Rezeptionszeit erfasst. Parallel wurden Wirkungen auf affektiver Ebene (Aspekt 2) auf der Basis von Automated Facial Action Coding rezeptionsbegleitend erhoben und in Relation zu Daten aus der sensorischen Verarbeitung und kognitiven Verarbeitung (Aspekt 3a) gesetzt; hierfür kam das computerbasierte, biometrische Messinstrument FaceReader zum Einsatz. Ergänzt wurde die Experimentalstudie dann noch um eine qualitative Elaborationsstudie mittels Retrospektivem Thinking Aloud (Aspekt 3b), für das wir 60 Leitfadeninterviews durchgeführt haben. Durch dieses Design können wir die Eyetracking-Daten mit Erkenntnissen über Teilprozesse der sensorischen und Rezeption ergänzen und rekonstruieren, wie die aufgenommenen Informationen verarbeitet und interpretiert wurden. Die Studie liefert wichtige neue Erkenntnisse zur Rezeption und Wirkung multimodaler politischer Medieninformationen. Sie wird von der DFG mit Sach- und Personalmitteln gefördert. Personen Dr. Sabine ReichKatharina MaubachProf. Dr. Stephanie Geise Labs Lab Politische Kommunikation und innovative Methoden