Forschung Projekte Exploring Cinema. Cent ans de jeunesse AV-KulturenAbgeschlossenForschungssprojekt Laufzeit: 2022 – 2024Projektleitung: Dr. Bettina HenzlerDie Erforschung und Evaluation langfristiger filmästhetischer Bildungsprozesse Team: Dr. Bettina Henzler Finanzierung: EU (Erasmus+) Die Universität Bremen ist von 2022 bis 2024 Partner des von der Europäischen Union im Rahmen von Erasmus+ geförderten internationalen Filmbildungsprojekts Le cinéma, cent ans de jeunesse. Im Fokus steht eine vergleichende Studie der Bildungsprozesse und Vermittlungsarbeit in am Projekt beteiligten Schulklassen aus unterschiedlichen europäischen Ländern – neben Deutschland und Frankreich, sind unter anderem auch Bulgarien und Portugal beteiligt. In der Zusammenarbeit zwischen Pädagog:innen, Künstler:innen, Kulturschaffenden und Wissenschaftler:innen soll der in diesem Projekt verwirklichte Ansatz der ästhetischen Filmbildung weiterentwickelt und für eine breitere Öffentlichkeit, ebenso wie für die Forschung zugänglich gemacht werden. Übergreifendes Ziel ist es, interdisziplinäre Perspektiven zur Erforschung langfristiger filmästhetischer Bildungsprozesse zu entwickeln, die auch bildungspolitische Entscheidungen fundieren können. Seinem Namen entsprechend, der übersetzt „Das Kino, hundert Jahre jung“ lautet, wurde Le cinéma cent ans de jeunesse, 1995, zum hundertjährigen Geburtstag des Kinos ins Leben gerufen. Initiatoren waren Nathalie Bourgeois, damals Leiterin des pädagogischen Dienstes der Cinémathèque française, und Alain Bergala, international renommierter Filmwissenschaftler und Autor, dessen einschlägiger Essay „Kino als Kunst. Filmvermittlung an der Schule und anderswo“ im Rahmen der „Bremer Schriften zur Filmvermittlung“ ins Deutsche übersetzt wurde. Das Projekt verwirklicht den darin formulierten Ansatz einer Filmvermittlung, die eine analytische Auseinandersetzung mit Werken der Filmgeschichte mit der künstlerischen Praxis verbindet. Schüler:innen aller Altersstufen und Schularten arbeiten ein Jahr lang, gemeinsam mit ihrer Lehrkraft und einem:r Künstler:in an einer formalen Fragestellung, der sie sich durch das Sichten und Vergleichen von Filmausschnitten, Kameraübungen und schließlich das Drehen eines eigenen Films annähern. Über die gesamte Projektlaufzeit findet ein Austausch der beteiligten Erwachsenen – Lehrer:innen, Kultur- und Filmschaffende aus über 10 Ländern – statt. In Deutschland nehmen Klassen aus Berlin (Projektpartner Deutsche Kinemathek) und aus Frankfurt am Main (Projektpartner Deutsches Filmmuseum & Filminstitut) teil. Höhepunkt ist die jährliche Abschlussveranstaltung in Paris, zu der sich die Schüler:innen gegenseitig ihre Filme vorstellen. Das Projekt stellt somit einen gemeinsamen Lern- und Explorationsprozess für alle Beteiligten dar. Das federführend vom Deutschen Filmmuseum & Filminstitut Frankfurt am Main initiierte Erasmus+ Projekt ermöglicht den Fortbestand und die Weiterentwicklung von Le cinéma cent ans de jeunesse, das gerade in Anbetracht zunehmender gesellschaftlicher Spaltungen und der Renationalisierungstendenzen einen wichtigen Beitrag zur Inklusion und interkulturellen Verständigung leistet. Für die Universität Bremen ermöglicht diese Kooperation eine Fortsetzung des Schwerpunktes der Filmvermittlung, den Dr. Bettina Henzler im Rahmen ihrer langjährigen Mitarbeit am Institut für Kunstwissenschaft–Filmwissenschaft–Kunstpädagogik gemeinsam mit Prof. Dr. Winfried Pauleit entwickelt hat. Die Dissertation von Bettina Henzler, die sich dem in „Le cinéma cent, ans de jeunesse“ verwirklichten Vermittlungsansatz unter kulturgeschichtlicher und theoretischer Perspektive widmet, ist unter dem Titel „Filmästhetik und Vermittlung“ im Schüren Verlag (Marburg 2013) erschienen. Labs Lab Film, Medienkunst und Populärkultur