Events Prof. Dr. Lars de Wildt (University of Groningen, The Netherlands): "Global Gaming’s Reorientation to China" Forschungskolloquium Datum: 29. January 2025Uhrzeit: 16:15Ort: via ZoomRaum: https://uni-bremen.zoom-x.de/j/64390003368?pwd=bj9Yaa8Qig8SwsCS32KPCL7wNOpZEd.1 via Zoom Ein Gespenst geht um in der globalen Spieleindustrie. Während 660 Millionen chinesische Spieler mittlerweile 25 % des weltweiten Spieleumsatzes ausmachen, lässt die Volksrepublik China nur wenige ausländische Spiele auf ihrem Markt zu – und auch nur dann, wenn sie sich an Chinas „soziale Grundwerte“ anpassen. Was bedeutet dies für die Produktion, den Inhalt und den Konsum von Spielen weltweit? In diesem Forschungsseminar argumentiert Lars de Wildt, dass es unwahrscheinlich ist, dass die globale Spieleindustrie den chinesischen Markt weiterhin als Ausnahme behandeln wird. Bislang bestand die Strategie darin, separate chinesische Versionen von Spielen wie Call of Duty oder World of Warcraft zu entwickeln, aber dieser Ansatz wird wahrscheinlich nicht kosteneffizient bleiben. In diesem Seminar wird untersucht, wie die politische Ökonomie – und nicht die politische Ideologie – die Medien prägt. In dem Maße, in dem sich Spielestudios auf der ganzen Welt an den Vorlieben chinesischer Spieler und der Politik ihres Staates orientieren, werden Videospiele zum Kanarienvogel in der Kohlengrube dafür, wie die etablierten Weltanschauungen der globalen Medien in Frage gestellt werden. PDF zum Download Lebenslauf: Lars de Wildt [魏来] ist Assistenzprofessor für Medien- und Kulturwirtschaft am Zentrum für Medien- und Journalismusstudien an der Universität Groningen in den Niederlanden. Er untersucht Weltanschauungen bei der Produktion, dem Inhalt und dem Konsum von Videospielen. Sein erstes Buch, The Pop Theology of Videogames (über die Art und Weise, wie westliche Spieleentwickler Religion an ein säkulares Publikum verkaufen), wurde bei Amsterdam University Press veröffentlicht. Sein von der NWO finanziertes Projekt Reorienting Global Gaming (über die Anpassung westlicher Spiele an chinesische Weltanschauungen) wird von 2025 bis 2029 stattfinden.