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Dieses Projekt untersucht die Erinnerungskultur auf den Nordseeinseln Schiermonnikoog und Spiekeroog als Orte, die von lokalen Erzählungen und Besucherpraktiken geprägt sind. Es untersucht, wie kulturelles Gedächtnis durch Ausstellungen und digitale Medien wie Instagram als Ort translokaler Erinnerungsobjekte konstruiert wird. Die Forschung hat drei Ziele: Erstens soll analysiert werden, wie lokale Ausstellungen wie das Inselmuseum Spiekeroog, die Ausstellung „Erzähl doch mal” und das Koningshuis Schiermonnikoog Geschichte und kulturelle Identität präsentieren; zweitens soll die Rolle digitaler Plattformen beim Teilen und Bewahren von Erinnerungen untersucht werden; drittens soll untersucht werden, wie sich analoge und digitale Praktiken in der Verbreitung von Erinnerung überschneiden. Der theoretische Rahmen kombiniert Medien- und Erinnerungsstudien und stützt sich auf die Theorie des kulturellen Gedächtnisses und Ansätze der Medienpraxis. Die Methodik basiert auf einem Mixed-Methods-Design: Ausstellungsanalyse, Instagram-Inhaltsanalyse und Untersuchung von Archivmaterialien, um historische und zeitgenössische Narrative miteinander zu verknüpfen. Die Studie befasst sich auch mit den Medienpraktiken von Gemeinschaften und Besuchern, um zu verstehen, wie Erinnerung produziert und neu interpretiert wird. Zu den erwarteten Ergebnissen gehören ein integriertes Verständnis lokaler und digitaler Erinnerungspraktiken, Einblicke in die Auswirkungen audiovisueller Archive und KI auf die Erhaltung von Erinnerung sowie eine wissenschaftliche Publikation, die einen Beitrag zur Medien- und Kulturgedächtnisforschung leistet.

Lebenslauf:

Dr. Berber Hagedoorn (Assistenzprofessorin für Medienwissenschaften und audiovisuelle Kultur, Universität Groningen) ist Medien- und Kulturwissenschaftlerin und begeistert sich für die Kraft von Bildern und Ton. Sie forscht zu audiovisuellem kulturellem Gedächtnis und zu den Techniken und ethischen Aspekten des Storytelling mit Archivmaterialien, insbesondere für Fernsehen und digitale Plattformen. Sie war stellvertretende Vorsitzende der ECREA Television Studies (2016–2022) und ist Mitglied des EUscreen-Vorstands (www.euscreen.eu). Ihr mit herausgegebenes Buch New Challenges in European Television (2022) befasst sich mit transnationaler Fernsehproduktion.

Zum Abstract als Download: Research-Seminar_2025-10-29_Hagedoorn