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Abstract

In diesem Vortrag werde ich das transformative Potenzial der kommunikativen künstlichen Intelligenz (KI) auf die Grundlagen der freien Meinungsäußerung untersuchen. Während optimistische Perspektiven davon ausgehen, dass KI die politische Teilhabe katalysieren und ausgleichen wird, äußern andere die Sorge, dass sie potenziell nachteilige Auswirkungen haben und damit unsere Autonomie und Redefreiheit bedrohen könnte. Ich werde erörtern, wie kommunikative KI unsere Vorstellung von Technologie von einem bloßen Werkzeug zu einem aktiven Partner in Entscheidungsprozessen und bei der Erstellung von Inhalten verändert. Zwei Schlüsselkonzepte, „Inhaltsregime“ und „Sichtbarkeitsregime“, werden eingeführt, um den Einfluss der KI auf den öffentlichen Diskurs und die freie Meinungsäußerung zu verdeutlichen. Inhaltsregime sind KI-gestützte Systeme, die die Art und den Typ der Informationen bestimmen, mit denen wir uns auseinandersetzen, während Sichtbarkeitsregime die Bedeutung dieser Informationen steuern. Durch die Untersuchung dieser Regime möchte ich ihre Auswirkungen auf politische Standpunkte und die Redefreiheit bewerten. Außerdem werde ich neuere empirische Arbeiten zur öffentlichen Wahrnehmung der Rolle von KI in der Meinungsfreiheit vorstellen.

Bio

Petter Bae Brandtzaeg ist Professor für Medieninnovation an der Universität von Oslo und leitender Wissenschaftler bei SINTEF Digital. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Beziehung zwischen Mensch und KI. Seine Arbeit beschäftigt sich damit, wie Menschen mit sozialen Medien und künstlicher Intelligenz interagieren und von ihnen beeinflusst werden, und was unser Verständnis der ethischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von KI-Technologien prägt. Über seine Arbeit wurde in internationalen Medien wie ACM News, The Guardian und The New York Times berichtet. Derzeit leitet er das Forschungsprojekt „An AI Powered Society“.